Logo des Steppengarten

Was ist das Besondere am „Steppengarten“?

Mit dem Garten verbindet man eher den umhegten, den geschlossenen Raum, einen hortus conclusus, während die Steppe Vorstellungen von sehr großen Weiten bis zum Horizont auftauchen läßt, die eher nicht von Begrenzungen gekennzeichnet sind. Wie können diese beiden unterschiedlichen Bilder zusammentreten?
So ist der Steppengarten als ein offener Garten gedacht, der in einem landschaftlich geprägten Park eingebettet ist.

Der Begriff der Steppe beinhaltet unterschiedliche Vegetationsformationen, obwohl für die meisten sicher die Bilder von unendlichen Gräserfeldern auftauchen. Weiterhin sind die Vegetationsformen von Steppe durch relativ geringe Niederschlagsmengen und Phasen von großer Trockenheit bestimmt. Diese Verhältnisse haben wir in Berlin in dieser Form nicht. Weiterhin muß berücksichtigt werden, dass der Gehölzbestand inzwischen solche Dimensionen angenommen hat, dass ehemals vollsonnige Bereiche aktuell im Halb- und Vollschatten liegen.

Konzept

Wir möchten einen Garten entwickeln, der Assoziationen von Steppe aufkommen läßt. Gleichzeitig streben wir eine dynamische Pflege unter Beachtung der genannten Standortbedingungen. Es gibt keine statischen Vegetationsbilder, die räumliche Anmutung befindet sich im Wandel, mit dem wir umgehen müssen. Eingebrachte Pflanzen, Vorhandenes und immer wieder spontan auftauchende Pflanzen sollen zu einem Mosaik verwoben werden. Unsere Intention richtet sich also dahin, aus den vorhandenen Resten und aus selbst angezogenen Pflanzen ein Stauden- und Gräsergewebe zu entwickeln, welches die Geländehöhen wie auch die dominanten Blickbeziehungen als Gestaltungselemente aufnimmt.

Dabei entsteht ein sich im Wind wiegender Gräserteppich, welcher mit Blütenstauden durchwirkt ist. Dieser spielt in Abhängigkeit zur Jahreszeit mit unterschiedlichen Farbharmonien. Die Bestandspflanzen werden soweit nötig standortgerecht verpflanzt und in das Gewebe eingeflochten. Die Geweberichtung ist weiterhin so mit den unterschiedlichen Pflanzhöhen gestaltet, dass die Aufmerksamkeit des Besuchenden immer wieder in die Fläche hineingezogen wird. Die Randbereiche sollen in einem späteren Schritt ebenfalls bearbeitet werden. Dies betrifft vor allem die Flächen mit angrenzendem Baumbestand.