Ein Gartendenkmal der 1950er Jahre

Der Steppengarten wurde 1953 von Willy Alverdes angelegt. Als Tiergartendirektor leitete er die Neugestaltung des kriegszerstörten Parks. Auf einem sonnigen und recht trockenen Hügel, nur 300 m entfernt vom Brandenburger Tor, entstand nach seinen Angaben ein pastellfarbener Duftgarten mit vielen gut angepassten Gräsern und Stauden, teilweise Wildpflanzen, aber auch Rosen und Iris in kräftigem Rot und Blau. Trotz Berliner Mauer und Entlastungsstraße blieb der Garten über Jahrzehnte dank regelmäßiger gärtnerischer Pflege erhalten.

Anfang des Jahrtausends erfuhr der östliche Tiergarten eine komplette Umgestaltung im Stil des 19. Jahrhunderts. Auch der Steppengarten wurde beräumt und neu - nun mit anderen Gräsern und Stauden - bepflanzt. Doch schon anderthalb Jahre später war unter Brennesseln und anderem Wildwuchs nicht mehr viel übrig. Der Steppengarten drohte, vollständig verloren zu gehen.

Seit Anfang 2011 kümmern wir uns ehrenamtlich um die Pflege des Steppengartens. Die ersten Jahre waren mit sehr viel Arbeit und Rückschlägen verbunden, doch seit ca. 4 Jahren wird es immer besser. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es inzwischen zu beantragende Mittel aus dem Ehrenamtstopf des Senats gibt und dass das SGA wenigstens teilweise eine Fachfirma mit der Pflege beauftragt. Allerdings ist diese Art der Pflege keineswegs kontinuierlich gesichert.
Wir freuen uns über funktionierende Pflanzungen, robuste Gräser, schöne Blütenkombinationen und Spaß an der gemeinsamen Arbeit. Helfende Hände und Spenden sind im Rahmen unserer Möglichkeiten willkommen.
Bitte nicht in den Garten hinein gehen - der Steppengarten verträgt keinen Tritt! - ist jedoch ausgezeichnet vom herum führenden Spazierweg einsehbar.

Der Steppengarten befindet sich im Großen Tiergarten in Berlin.
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